Korbnähen

Korbnähen

Das Korbnähen war früher die Winterarbeit vieler Bauern und ist ein Teil unserer heimischen Traditionen. Ein selbstgenähter Weidenkorb erzählt einen Teil der eigenen Geschichte sowie jene des Hofes und des Landes. Um das alte Wissen über Weiden und das Nähen von Körben nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, habe ich hier eine kleine Nähanleitung zusammengeschrieben.

Gerade wenn es draußen früh dunkel und immer kälter wurde, war es die beste Zeit für Arbeiten im Haus. Das Korbnähen ist eine Tätigkeit, die man zum Beispiel in der Küche machen kann und die zudem sehr nützlich ist. Körbe brauchte und braucht man für das Tragen von Brennholz, das Einbringen von Gras, aber auch zum Aufbewahren von Getreide und zum Backen des Brotes. Als erstes benötigt man einige lange Weiden; je länger desto besser. Diese führt man durch eine Art Hobel, der am Tisch fixiert ist. Man zieht die Weiden einige Male durch, bis sie dünn genug sind. Diese „Schienen“ verwendet man dann zum Nähen.

Weiters braucht man Stroh; dieses steckt man in einen Ring und bestimmt damit die Wandstärke unseres Korbes. Der Anfang ist das Schwierigste und ein wahrer Kraftakt. Man muss es schaffen, das Stroh in engen Windungen zusammenzupressen und mit den Weiden zu vernähen. Ist das geschafft, werden die Kreise immer größer. Für das Nähen braucht man einen Stecher. Man muss die Weiden immer mit der darunterliegenden Reihe verbinden. Wenn einem die Schiene ausgeht, dann stopft man das Ende einfach ganz hinein und nimmt eine neue. Wird das Stroh dünner, steckt man welches nach. Das geht so weiter, bis der Boden die gewünschte Größe hat. Danach geht es in die Höhe. Das schafft man, indem man das weiterführende Stroh einfach etwas aufbiegt.
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Für die Seitenwand ist es am besten, wenn man sich aus einem Karton eine Schablone herausschneidet, die mit der richtigen Neigung und Höhe versehen ist. Diese Schablone stellt man ab und zu hinein, damit man den Überblick über die Korbgröße behält.

Zu guter letzt wird der Rand gemacht. Dieser wird einfach mit den Schienen komplett vernäht. Wer möchte, kann am Boden noch einen Holzring für die Stabilität anbringen. Wenn man diese Schritte befolgt, erhält man – mit viel Übung und Zeit – einen praktischen Korb.

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