Maipfeiferl

Maipfeiferl

Wenn die Vögel zwitschern und es nach Heu duftet, weiß man, dass der Sommer kommt und weil schon damals das Leben der Kinder nicht nur aus Arbeit bestand, schnitzte man sich gerne einmal das eine oder andere Maipfeiferl.

Wir basteln ein Maipfeiferl

Überall befanden sich an den Grundstücksrändern Hecken und überall konnte man die Haselnussstauden finden, welche die optimale Grundlage für ein Pfeiferl boten. Das funktionierte mit einer Esche oder Weide; wichtig war nur, dass die Bäume im Saft standen oder man mit Einweichen etwas nachhalf. Hier schnitt man sich ein 25 Zentimeter langes Stück eines geraden, möglichst triebfreien Astes ab. Am Beginn machten wir das Mundstück. Dazu schrägte man für die Lippen das Holz einige Zentimeter ab.

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Im nächsten Schritt schnitt man etwa zehn Zentimeter unter dem Mundstück die Rinde rundherum ein und klopfte mit einem Hammerstiel oder dem Messer auf die Rinde, bis sie sich vom Holz gelöst hatte und abdrehen ließ; aber abgezogen wurde sie erst später. Zuerst wurde das Pfeifenloch auf der gegenüberliegenden Seite der Schrägung eingeschnitten und erst danach die Rinde durch behutsames Drehen abgezogen.

Als nächstes wurde das Mundstück auf der Höhe des Pfeifenloches abgeschnitten und danach auf der Oberseite etwas abgeflacht, damit später, wenn Rinde und Holz wieder vereint waren, die Luft durchdringen konnte. Zu guter letzt steckte man das Mundstück und den Stock wieder in die Rindenhülle. Je weiter man den Stock in die Hülse schob, umso heller wurde der Ton. Zog man ihn heraus, wurde er tiefer. Unsere Maipfeiferln funktionierten bei weitem nicht immer und genau das war die Herausforderung, wenn wir gemeinsam welche bauten.