von Generation zu Generation

In den Ferien verbrachten Lena und Niklas ihre Zeit nicht mit Basteln, sondern nutzten die schönen Tage, um draußen zu spielen. Dabei besuchten wir Hubert Brodesser in Kitzeck, der uns nicht nur einiges über alte Spiele erzählte, sondern uns gleich zeigte, wie es geht.

SCHMOLZBRIGL SCHMEIßEN
Zu allererst besorgten sich unsere Helden Haselnussstöcke mit gut einem halben Meter Länge. Hubert spitzte sie zu und zeigte, was man damit macht. Beim „Schmolzbrigl schmeißen“ geht es darum, seinen Stecken so in den Boden zu schleudern, dass er darin steckenbleibt. Nach einigen Versuchen unserer beiden Herren hat Lena ihnen gezeigt, wie das geht. Der nächste Spieler versucht nun mit seinem Wurfgeschoss dasselbe, muss aber dabei den Stock des ersten umschmeißen, ebenso beim dritten Spieler. Der letzte Stock, der steht – hat gewonnen!

KREUZERPECKEN
Danach ging es ans Kreuzerpecken; Hubert holte die letzten 10 Groschenstücke hervor und unsere drei Spieler stellten sich in einer Linie auf. Wer mit seinem Geldstück der Wand am nächsten kommt, hat gewonnen. Dem Sieger gehören die Kreuzer. Gibt es Gleichstand, so wird einfach „Mosch oder Ziffer“ (Kopf oder Zahl) gespielt. Dabei wird ausgemacht, welcher Spieler den Kopf und wer die Zahl wählt; dann wirft man alle im Spiel befindlichen Groschen in die Höhe und jeder Sieger darf jene nehmen, die mit seinem Symbol nach oben liegen.

KUGERL ROLLEN
Ähnlich verhält es sich beim Kugerl rollen. Dafür wird ein Kreis auf den Boden gezeichnet und alle Spieler versuchen ihre Murmeln möglichst in die Mitte zu befördern. Dass man die Kugel seines Mitspielers dabei auch aus dem Kreis befördern kann, stellte Niklas sehr bald mit Freude fest.

sommer3Nach so viel Spielen ist es Zeit für eine Pause. Während Hubert im nahegelegenen Wald einige Utensilien für unsere nächste Aufgabe besorgte, vergnügten sich Lena und Niklas beim Versteckspielen.

Jetzt wird es spannend: Hubert kam mit einem Hollerast und einer Haselnussstaude zurück und erklärte jetzt, wie man früher Cowboy und Indianer spielte und wie man sich ein Gewehr gebastelt hat. Der Hollerast ist circa 40 cm lang; davon schneidet Hubert als Erstes 5 cm ab. Mit einem Draht wird das Mark des Astes herausgeputzt, bis die dadurch entstehende Röhre glatt und rein ist. Die Haselnussstaude soll genau in diesen Kanal passen und muss 2 oder 3 cm kürzer sein als der Lauf. Diese Staude wird im kurzen Aststück fixiert, sodass dadurch ein „Stessel“ entsteht, mit dem man die „Patronen“ herausschießen kann. Die Munition wird aus Hanf zusammengedreht, dafür einfach das „Werch“ gut anfeuchten. Es kommen immer zwei Hanfkugeln in den Lauf, die zweite befördert die erste hinaus. Auf eine Distanz von ein paar Metern kann man wunderbar damit schießen, ohne dass etwas passiert.

Spannend war der Sommer!
Wir danken Hubert Brodesser für seine
Hilfe und wünschen euch einen
fröhlichen Schulbeginn.

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