DIE WELT

DIE WELT

Bereits 10.000 Jahre vor Christus wuchsen in Zentralamerika Kürbisse und waren bei Mayas und Azteken ein beliebtes Grundnahrungsmittel. Die spanischen Konquistadoren brachten den Kürbis als Proviant für Tiere mit Schiffen nach Europa und Asien. Der Kürbis wurde hierzulande lange Zeit als Viehfutter verwendet und erst nach und nach als Nahrungsmittel für Menschen eingesetzt.


Erst im letzten Jahrhundert wurde durch wissenschaftliche Untersuchungen der hohe Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen bekannt, insbesondere Vitamin A, C, D, E und der sehr hohe Karotingehalt (vor allem in Kürbissen mit gelbem Fruchtfleisch), der ja Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen hilft und als Schönheitsvitamin gilt.
Das Fruchtfleisch enthält außerdem viel Zink, Kalzium sowie Kalium und wirkt entwässernd und entschlackend. Wenn man das rohe Fruchtfleisch fein hackt und isst, kann dies Reise- oder Schwangerschaftsübelkeit unterdrücken. Allgemein stärken Kürbisse das Immunsystem, fördern die Verdauungsvorgänge und hemmen Entzündungen. Aufgrund des hohen Wassergehalts von bis zu 95% eignen sie sich auch sehr gut für Diäten. Die Kerne sind besonders hervorzuheben, enthalten sie doch sehr viel Zink, dessen Mangel bekanntlich zu Unlust und Depressionen führen kann

Wichtig zu wissen ist auch, dass der Kürbis nicht zum Gemüse zählt, sondern botanisch die größte Beere der Welt mit ca. 120 Gattungen und über 850 verschiedenen Arten ist. Die Familie der Kürbisgewächse nennt sich Cucurbitaceae. Viele Gärtnereien bieten bereits eine große Auswahl an Kürbispflanzen an. Sehr beliebt sind Zucchini, Hokkaido, Muskatkürbis, Feigenblatt, Ufo (Patison), Spaghettikürbis, Butternut, Türkenturban oder der Lange von Neapel. Es gibt mittlerweile aber auch große Tauschmärkte mit den verschiedensten Samen zum Selberziehen.

Kürbisse lieben sonnige Plätze und humusreichen Boden (am besten am Komposthaufen). Als Dünger lieben sie Pferdemist und Brennnesseljauche. Es empfiehlt sich, verschiedene Sorten nicht nebeneinander zu pflanzen, da sie sich gerne kreuzen. Neben den Speisekürbissen gibt es diverse Zierkürbisse, die sich nicht zum Verzehr eignen. Dies sind Sorten wie Flaschenkürbis und Mini-Zierkürbisse. Die Vielfalt der Kürbisküche füllt mittlerweile eigene Kochbücher. Vom Kürbisbrot bis zum Dessert oder Likör lohnt es sich zu experimentieren. Probieren Sie es aus.
Bettina Rath

Gebackene Kürbislaibchen mit Schafkäse

1 kg Kürbis (ganz), 7 EL Mehl, 300 g Schafkäse,
4 Eier, ½ Bund Dill, Pfeffer, Salz, Öl zum Braten, 3 EL gehackte Kürbiskerne

Kürbis aufschneiden, entkernen, schälen und feinhobeln. In ein Sieb geben, leicht salzen und Wasser abtropfen lassen. Kürbisraspel richtig gut auspressen und in eine Schüssel geben, Mehl darüber sieben, Schafskäse zerbröseln und mit den verquirlten Eiern und dem gehackten Dill zu einer feuchten, aber noch formbaren Masse vermischen. Vorsichtig salzen und pfeffern. Mit einem Löffel Portionen abstechen, in erhitztes Öl geben und flachdrücken. Auf beiden Seiten goldbraun backen und mit Salat servieren.

Kürbismus-Dessert mit Pfiff

500 g Kürbis, 300 g Birnen, 1/8 L Weißwein,
4 EL Staubzucker, 1 EL Butter, Zimt

Kürbis und Birnen schälen, entkernen und in Würfel schneiden. Beides mit den restlichen Zutaten weichdünsten, pürieren und abschmecken. Tipp: abwechselnd mit Kastanienreis in Gläser schichten und mit Zimt/Kakao-Mischung bestreuen.

Kürbis-Apfel-Marmelade

1 kg Kürbis, 300 g Äpfel, 1 kg Gelierzucker (je nach Vorliebe auch 2:1 oder 3:1), Saft einer ½ Zitrone,
½ TL Zimt, je 1 Messerspitze Muskatnuss
und Nelkenpulver

Kürbis aufschneiden, entkernen, schälen und fein-
hobeln, Äpfel schälen, entkernen und feinhobeln.
Beide Massen in einem hohen Topf mit
100 ml Wasser ca. 20 Minuten köcheln lassen und pürieren. Gewürze und Gelierzucker beigeben,
Zitronensaft beifügen und nochmals kurz aufkochen lassen, dann sofort in vorbereitete Gläser füllen.